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Bissige Wolfsschlucht und aussichtsreicher Schildenstein

Bei Wildbad Kreuth hinterm Tegernsee verstecken sich die Blauberge mit Gipfeln wie der Halserspitz, dem Blaubergkopf oder dem Schildenstein. Letzterer ist ein eigentlich unscheinbarer Stumpen, der dafür aber eine umso großartigere Aussicht auf ein schier endloses Bergpanorama bietet. Christian Wander stellt die Tour auf den Schildenstein vor.
Text & FotosChristian Wander

Diese Tour ist was fürs Auge, denn so unspektakulär der Gipfel des Schildenstein (1.613 m) anmuten mag, so phantastisch ist das Panorama dort oben: Direkt vor unserer Nase liegt im Osten die Halserspitze hinter der sich die imposante Nordwand des Gufferts aufbaut. Gefolgt vom Rofangebirge und dem tief unten silbrig leuchtenden Achensee, hinüber zum Juifen, hinter dem sich das mächtige Karwendel mit den Laliderer Wänden auftürmt. Daran anschließend das Wettersteinmassiv mit der markanten Alp- und Zugspitze, den Ammergauern sowie dem Außerfern. Die Benediktenwand, Roß- und Buchstein, Hirschberg mit Leonhardstein, Wallberg und Risserkogel schließen von Westen her den Kreis.

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Herzogliche Fischzucht und königliche Heilstätte

Start ist am Wanderparkplatz Siebenhütten (780 m) kurz nach Wildbad Kreuth. Wir überqueren die Weißach und folgen dem flach dahin laufenden Schotterweg taleinwärts, vorbei an der Herzoglichen Fischzucht in Richtung Siebenhütten, einer urigen bayerischen Alm wie aus dem Bilderbuch. Ursprünglich waren es einmal sieben Hütten, die von sieben Bauern aus Kreuth bewirtschaftete wurden. Unter der Herrschaft der Wittelsbacher ab 1817 wurden dort bis zu 500 Ziegen gehalten, denn König Max Joseph I. baute Wildbad Kreuth zu einer königlichen Heilstätte aus und benötigte dazu Ziegenmolke für Heil- und Schönheitsbäder sowie zu Trinkkuren.

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Durch die Wolfsschlucht

Wir lassen Siebenhütten links liegen und wandern rechts hinauf, in den Bergwald hinein, mit Kurs auf „Schildenstein über Wolfsschlucht“. Allmählich wird der Weg steiler und schmäler und folgt dem tief eingeschnittenen Bachlauf der Felsweißach, die wir mehrmals überqueren, bis wir schließlich am Einstieg in die Wolfsschlucht ankommen. Hier wartet auch gleich die erste, mit Drahtseil versicherte Steilstufe auf den trittsicheren und schwindelfreien Wanderer. Auf den kommenden rund 400 Höhenmeter wechseln sich steile, teils ausgesetzte Felspassagen mit flacheren Gehpassagen auf einem sich durch den Bergwald schlängelnden Pfad ab.

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Nur ein runder Kogel, aber eine spitzen Aussicht

Endlich zeigt sich auch der Gipfel samt Gipfelkreuz in seiner vollen Pracht – wobei der Ausdruck Gipfel fast etwas übertrieben ist für den eher rundlichen Kogel. Wenig später erreichen wir einen Sattel, auf dem wir uns rechts in Richtung Schildenstein halten. Nach etwa 30 Minuten stehen wir am Gipfelkreuz und wissen überhaupt nicht wo wir zuerst hinschauen sollen, angesichts des schier endlosen Bergpanoramas. Nachdem wir uns an der Aussicht satt gesehen und der Brotzeit satt gegessen haben, wandern wir auf teils schroffen, mal wurzligen, mal glatt gezogenen Wegen über die Königs- und Gaißalm zurück ins Tal.

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